Tag 11 Donnerstag:

Route: Deutschland - Homebase

Länder: Deutschland
Gefahrene Kilometer:  252 km ; Reine Fahrzeit 2:55 h

Wetter: Sonnig

Die letzten Kilometer werden bewältigt, nicht ohne an der Elbphilharmonie kurz Pause gemacht zu haben.

Insgesamt sind nun 4089km zurückgelegt, 11 Länder bereist worden und unzählige Grenzübertritte absolviert worden.

Die Yamaha Tenere hat erwartungsgemäß funktioniert, keine Ausfälle oder technische Defekte.

Jeder Reise hat auch ein Ende, so wie diese hier auch.

 

 

Tag 10 Mittwoch:

Route: Graz (Österreich) - Deutschland - Innsbruck (Österreich)

Länder: Österreich - Deutschland
Gefahrene Kilometer:  459 km ; Reine Fahrzeit 4:54 h

Wetter: Sonnig bis 34 Grad

Der Tag heute gehört als reiner Fahrtag zum erreichen des Verladebahnhofs in Innsbruck. Vorher muss ich das Pickerl, also die Autobahn Vigniette für Österreich an der Tankstelle kaufen. 10 Tage kosten 5,60 €.
Zwischendurch auf der Autobahn (es sind nur 70 km bis München) überlege ich durchzufahren. Aber diesmal gewinnt der Kopf...eine gute Entscheidung...warum ? Kommt gleich.

Am Bahnhof angekommen, habe ich drei Stunden Zeit. Drei Stunden für ???? Ja für Innsbruck. Bisher kenne ich ja nur den Bahnhof...
Mich spricht gleich Roman auf englisch an. Ob wir zusammen die Zeit nutzen wollen. Klar, warum nicht. Wir füllen unsere Vorräte auf (Bier, Cola, Chips 😊), um gerüstet für die Nachtfahrt zu sein.
Roman kommt aus Kroatien, lebt aber in Norwegen. Er hat einige meiner Tourabschnitte ebenfalls besucht. Er war über das Preisgefüge von 22€ für ein ganzes Haus (Bosnien) bis zu 450€ in Dubrovnik erstaunt.
Innsbruck hätte ebenfalls mehr Beachtung verdient, einige Schnappschüsse müssen reichen.

Am Verladebahnhof wollen viele Österreicher/innen nach Schweden oder Norwegen. Da kann Roman bestimmt helfen.

Der kleine Reservekanister ist wieder das Problem. OK, dass er leer sein muss, kann ich ja noch verstehen, aber leer darf der nicht ans Motorrad ? Egal, der Lademeister hat hier das Sagen.

Und genau das ist es, warum ich froh bin, doch den Autoreisezug genommen zu haben. Man trifft immer Menschen die auch sehr individuell unterwegs sind, eigene Geschichten mitbringen, neue Perspektiven haben und neue Ideen für zukünftige Projekte.

Die Zugfahrt ist dann doch ganz nett, den Blog muss ich nächsten Tag schreiben..

Tag 9 Dienstag:

Route: Zagreb (Kroatien) - Graz (Österreich)

Länder: Kroatien - Slowenien - Österreich 

Gefahrene Kilometer:  433 km ; Reine Fahrzeit 8:30 h

Wetter: Teilweise bewölkt, sonnig bis 30 Grad, leichte kurze Regentropfen

Es gibt Frühstück im Hostel, danach besuche ich noch schnell die St. Marks Kirche bei Tageslicht. Auch das Nationaltheater in gelb ist ein "must see" bevor es nach Graz geht.

Au dem Weg komme ich an einen Schrottplatz vorbei, da muss man tief durchatmen, denn bei einigen Fahrzeugen wird sich das Restaurieren nicht mehr lohnen.

Nachdem das Navi partout Maut- und Autobahnen meidet, dafür mich aber im Kreis navigiert, nehme ich die Autobahn und bin gegen 16:00 Uhr im Hotel "Drei Raben" angekommen.

Es folgt das übliche Ritual: Umziehen Stadt erkunden. Und diesmal bin ich hin und weg. Was für eine schöne, kleine und feine Stadt. 

Es gilt die Sehenswürdigkeiten abzuchecken und, wie üblich, zumindest eine traditionelle Speise zu probieren.

Das "freundliche Alien" geht aus einem Wettbewerb zur Neugestaltung des Kunsthauses hervor. Wie ein außerirdische Wesen in einer barocken Dachlandschaft soll es sich integrieren. 

Die TOP Sehenswürdigkeit ist der Grazer Uhrturm. Die Zeit ist auf den ersten Blick verwirrend, doch beim Bau hatte sie vorerst nur einen Zeiger für die Stunde hatte, später kam der kleine für die Minuten dazu. Es gibt einen Fahrstuhl zur Auf- und Abfahrt oder Alternativ eine Rutschbahn.

Die Murinsel ist ein Bindeglied zwischen Stadt und Fluss und wurde 2003 in Auftrag gegeben.  

Weiterhin besuche ich das Grazer Rathaus und das Grazer Landhaus. Der ehemalige Sitz der Landstände zählt zu den bedeutesten Renaissancenbauten Mitteleuropas.

Als kulinarische Spezialität gibt es Schweinsbraten mit Serviettenknödeln.

Ich mag diesen "Grazer Schmäh), alternativ Wiener Schmäh, eben diese Art des Humors in der Kommunikation. Die Sprache ist ein "Hinhörer".

Graz, Du hast mein Herz im Sturm erobert und schon jetzt mein Geheimtipp der Reise.😉

   

Tag 8 Montag:

Route: Sarajevo (Bosnien) - Zagreb (Kroatien)

Länder: Bosnien Herzegowina - Kroatien 

Gefahrene Kilometer:  393 km ; Reine Fahrzeit 7:39 h

Wetter: Bewölkt, Höchsttemperaturen bis 32 Grad

Es gibt Tage, da nimmt man sich viel vor - und es gibt Tage, die fangen schon bescheiden an. Heute war so einer. Ich fand es gestern schon ein wenig merkwürdig, dass kein Hotelpersonal anwesend ist, weder beim Check in noch bei der Bezahlung. Das Haus ist komplett Video überwacht, ich hoffe mal nicht die Zimmer. Als ich um 07:00 das Motorrad packen will, da ich heute Strecke machen wollte, fällt mir die Tür ins Schloss, natürlich mit türöffnungskarte im Zimmer. Eine andere Familie bekommt ihr Auto nicht aus der Garage, der Türöffner fehlt. Wir versuchen beide, im Daueranruf, die zwei einzigen Nummern anzurufen. Keiner geht über Stunden ran. Der Typ hatte gestern schon gesagt, in Sarajevo fängt keiner vor 10 an zu arbeiten. Die Reinigungsfachkraft kommt erst gegen 9 Uhr, das war mir zu spät.
Jetzt bleibt nicht anderes übrig, als Escaperoom zu spielen und nach einer Möglichkeit zur Türöffnung zu suchen - Fehlanzeige. Die Tante kommt um 09:15 Uhr😰 Ich beeile mich und sattle die Pferde. Das Zimmer war gut und darf die Bewertung nicht beeinflussen, aber noch nicht mal eine Notfallnummer ?  

Ich nehme die Gebührenpflichtige Autobahn, sowohl in Bosnien als auch in Kroatien und hole Zeit auf.

Das Hostel in Zagreb (für mich mit Einzelzimmer) ist sehr komfortabel ausgestattet und hat Bar 1, Bar 2, Bar 3, Restaurant und einen eigenen Pool - Respekt. Ich bekomme sogar eine Führung. 

In der Hauptstadt Zagrebs mit ihren 790.000  Einwohnern (mit Vorstadtgebieten fast 1 Mio) macht einen sehr fortentwickelten Eindruck und hat eine lange Geschichte hinter sich. Wie in diesem Urlaub üblich, ziehe ich mich um, und erkunde die Stadt. Die Kathedrale von Zagreb ist gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt, der Ban-Jelacic-Platz ist die Füßgängerzone, die auch Gornji Grad und Donji Grad (Ober- und Unterstadt) und die St.-Markus Kirche mit ihren Wappen bedeckten Dach. In der Altstadt sind die meisten Häuser Restaurants, ich werde findig.

Nachtrag: Ich habe heute aus den Medien erfahren, dass es durch die im Norden lebenden Serbier im Kosovo Unruhen gegeben hat. Wenn ich das gewusst hätte, wäre für mich der Kosovo passe gewesen. 

Meine letzte Zeit des Abends, widme ich der Umplanung des Ziels für Dienstag und entscheide mich spontag für Graz - wollte ich schon immer mal hin.😁