Sonntag, 31. Juli 2022

Tag 7 Sonntag:
Route: Skopje (Nordmazedonien) - Pristina (Kosovo) - Sarajevo (Bosnien)
Länder: Mazedonien, Kosovo, Serbien, Bosnien Herzegowina
Gefahrene Kilometer:  504 km ; Reine Fahrzeit 9:04 h
Wetter: Bewölkt, Temperaturen von 18 in Serbien auf den Bergen bis 30 Grad

Ich genieße noch schnell das durchaus erwähnenswerte Frühstück, muss aber zeitig los, denn es liegt eine mit über 500 km Tagestour lange und grenzwertige Strecke vor mir. Ich möchte nach Sarajevo der Hauptstadt von Bosnien. Der Routenplaner führt mich immer über Serbien nach Sarajevo. Ich habe mich vorher informiert, und fahre durch den Kosovo. In Wirklichkeit nicht ganz so mulmig und spektakulär. Von den Strassen (sowohl Autobahn als auch Landstrasse) können sich andere Staaten ein Beispiel nehmen. Die Autobahn ist auch kostenfrei, und nicht wie in Mazedonien schlecht und dann darf man dafür noch bezahlen (ok - 2x 0,50€).

Der Grenzübertritt geht zeitlich auch, bloß beim Übergang nach Bosnien ist eine Wartezeit von gut 45min einzuplanen. Machen aber auch nichts anderes als den Reisepass scannen und sich das Kennzeichen dokumentieren.
Leider steht auf meiner grünen Versicherungskarte der Kosovo nicht drauf, ich muss eine Versicherung für 15 Tage (Minimum) für 10€ erwerben.

Auf der Strecke gibt es heute Dinge, die da nicht hingehören: Kühe, Felsbrocken - tja man lebt gefährlich

In Sarajevo besuche ich als erstes die alte Bob-Bahn der Winterspielen von 1984.
Leider kein Geheimtipp aber schöne Fotos gibt es trotzdem. Ich stehe 5m vom Fahrzeug weg, als plötzlich die Karre umfällt - helle Aufregung. Zum Glück nichts passiert, der Alukoffer hat einen mitbekommen. Den beule ich in der Unterkunft mit einem Holzstück wieder zurück - so gut es eben geht.
Ich besuche die Innenstadt, wobei man wissen muss, es ist hier sehr bergig. Ich besuche die alte Steinbrücke, aber der Funken will nicht überspringen. Ich finde dies ist keine Aushängeschild für eine Hauptstadt. Einzig das türkische Viertel Bascarsija 
überzeugt mich. Zu Essen gibt es den "Veseli Bosanac" zu deutsch: Der lustige Bosnier (ein Insider😊)

Verlustliste: Eine Zahnbürste, vermutlich in Albanien. Da hat jetzt einer meine DNA😉  
Ich stelle nebenbei fest, dass ich einen weiteren Tag nicht verplant habe. Immer gut einen Tag zusätzlich zu haben, falls Mensch oder Maschine versagt.
Mach ich sonst auch nicht konsequent, aber mir wird schon etwas einfallen.





















  

Samstag, 30. Juli 2022

Tag 6 Samstag:
Route: Durres (Albanien) - Skopje (Nordmazedonien)
Länder: Albanien, Mazedonien
Gefahrene Kilometer:  365km ; Reine Fahrzeit 6:22 h
Wetter: Sonnig bis bewölkt, Temperaturen von 34 bis 37 Grad

Sonne, Sand und Strand war gestern, also abgehakt und zurück zum Ernst des Lebens😉
Das Frühstück, was ich im Hotel bekomme, ist gut und reichhaltig. Ich mache mich auf den Weg, denn man weiß nie, wie lange die Grenzabfertigung dauert. Zum Glück heute nur eine. Diese ist aber schnell erledigt, ca. 30min muss man einplanen. Dann geht es direkt zur Hauptstadt Nordmazedonien Skopje.
Die Straßen ändern sich von herrlich fahrbar in Albanien in unruhige und schlecht zu fahrende Asphaltdecken. Die Schlaglöcher sind tiefer als die Ausgrabungen bei Gizeh in Ägypten😁 Hier müsste mal einer investieren, oder eventuell mal einen von den vier Baggern bewegen und nicht nur einen...Die hatten noch nicht einmal Geld, für ein schönes Willkommensgrüß auf ihrem Landesschild.
Was mir mehr als auffällt sind die vielen Moscheen. Später erfahre ich von einem Stadtbewohner, das ca. 50% dem Islam zugehörig sind.
Übrigens sind alle Schilder in drei Sprachen ausgeschildert.

Ich steuere als erstes das Skopje Fortress Kale an, eine historische Festung in der Altstadt. Sie überragt mit dem höchsten Punkt den Stadtkern. Die Besichtigung ist kostenlos, die Gespräche am Parkplatz mit den Einheimischen haben mehr Informationsgehalt. Kurzer Besuch beim Old Market Bazaar, danach Hotel suchen.
Beziehungsweise gesucht wird ein Schiff. Dieses ist mal eine andere Übernachtung und, wie üblich, mitten in der Stadt. Keine Angst, das Schiff kann nicht schaukeln, es steht auf Beton. Ich stehe als erstes vorm falschen Schiff und wundere mich schon über den Zustand. Doch es wird alles gut.
Ich besichtige die Stadt, die vor allem mit dem Macedonia Square, dem zentralen Platz aufwarten kann und der berühmten Steinbrücke. Ich kehre im Szene-Cafe Trend ein. 
Tagsüber erinnert die Hauptstadt eher an eine Geisterstadt. Ich bin noch nie alleine auf einer dreispurigen Strasse gefahren. Das ändert sich nachts dann.






























Freitag, 29. Juli 2022

Tag 5 Freitag:

Route: Dubrovnik - Durres
Länder: Kroatien - Bosnien-Herzegowina - Montenegro - Albanien 
Gefahrene Kilometer: 318 km ; Reine Fahrzeit 5:43 h
Wetter: Heiß, Temperaturen von 34 bis 41 Grad 

Das mit ca.70 € teuerste Zimmer auf der Reise ist ein Hostel mit Einzelzimmer. Es ist unruhig und nur ein Ventilator bringt etwas Frischluft. Dafür liegt es aber zentral in der Altstadt. Ich habe 4 Stunden Schlaf hinter mir - wird eh überbewertet.😬 
Ich habe gestern Abend noch umdisponiert, und habe das Zimmer in Himare gegen eines in Durres getauscht. Bringt 195 km und 3:30 Fahrtzeit Ersparnis. Strand möchte ich aber trotzdem haben.
Es ist auch morgens schon unerträglich warm und alle Reiseberichte empfehlen den Besuch der Stadtmauer. Ich entscheide mich um, investiere 200 HKR, das sind 27€. Nach ca. 1 1/2 Std sitze ich wieder auf dem Motorrad Richtung Albanien über Montenegro. An der Grenze wollen alle den Reisepass oder Perso sehen plus den Fahrzeugschein und tragen das in die Datei ein.
Nach Bosnien dauert es schon mal 25min, ein Schalter offen. Das ganze sind höchstens 50km, der Teil von Bosnien, der am Wasser liegt. Irgendwie ungerecht verteil, die Kroaten haben fast die gesamte Küstenregion. Na Montenegro müssen wir noch länger warten. Fast 1 Stunde warte ich auf die Abfertigung.
In Montenegro erwartet mich dann eine herrliche und schnell zu fahrende Strasse, die mir wieder bewusst macht, warum Motorradfahren zu schön ist.
Beim Tanken, das ungewohnt lange dauert (Qualifiziertes Fachpersonal), bezahle ich 1,59€.😁 Mir war ehrlich gesagt auch nicht bewusst, das hier der Euro existent ist, am Bankautomaten staune ich nicht schlecht. Montenegro hat keine Küste, dafür das Dinarisches Gebirge. Es ist dünn besiedelt. Nach 4 Stunde reine Fahrtzeit erreiche ich dien Grenzübergang nach Albanien.
Ich sehe schon am Kennzeichen, der vor mir stehenden Mopedfahrer, Deutsche aus Sachsen. Sie wollen mit ihren Yamahas XTZ 660 bis nach Griechenland. "Das Zelt hätten wir uns sparen können", "Ja, sag ich, ich habe ja alles vorgebucht.
Natürlich auf Heidenau Schlappen unterwegs. Sie loben mein Motorrad in den höchsten Tönen, die ihrigen 47 PS sind dann doch manchmal zu wenig- Ein Modelwechsel steht wohl bei beiden an (die Tenere, also meine, hat 73 PS). Sie sind nur mit Personalausweis unterwegs, ich Frage bzgl. der Grünen Versicherungskarte. "Brauchst Du nicht", sagt der andere. An der schnellen Zollabfertigung (wir stehen keine 20min), wird nach der Versicherungskarte gefragt. Ich darf weiter fahren, die zwei müssen eine Versicherung von ca.30€ abschließen. Also, wer spontan am Wochenende mit dem Kfz nach Albanien aufmachen sollte, Grüne Versicherungskarte nicht vergessen. 
In Albanien lässt es sich gut fahren. Die Albaner haben ALLE keine Einweisung auf ihre Fahrzeuge bekommen, und wundern sich über den Schalter links vom Lenkrad, der einen blinkenden Pfeil im Cockpit erzeugt. Auch die Strassenschilder dienen wohl eher als sehr groben Hinweis, steht hier 60 schwimmst du mit 100 mit. Ungewöhnlich viel Polizei und Kontrollstellen gibt es, naja wen wunderts. 
Die Städte ziehen sich wie ein Kaugummi, auf den Landstrassen hingegen kommt man gut voran, vor allem als Motorradfahrer. Leider bin ich auch mit 1,10m mit meinen Koffern "breit", und versuche natürlich Kontakt zu vermeiden.
Es gibt in Albanien genauso viele Tankstellen, wie Schuhgeschäfte in Köln - Wahnsinn.
Mit meinem kurzentschlossenen gebuchten Hotel habe ich Glück, kaum gegen 18:00 Uhr angekommen stehen Wasser und Cappuccino bereit. Sogar eine Grage bekommt die Yamaha, und das für 30€. Der Mann spricht kein Englisch, Füsse und Hände sind das Mittel der Wahl.
War da nicht noch ein Programmpunkt ? Ich ziehe die Badehose an und will endlich ins Meer. 
Die Strandpromenade ist nett, am Strand schallt laute House-Musik und der Sonnenuntergang ist herrlich. Es gab schon schlechtere Tage, denke ich mir - ich könnte ich sogar mal zwei Tage bleiben.😂
Das südlichste Ziel dieser Reise ist damit erreicht.






























Tag 11 Donnerstag: Route: Deutschland - Homebase Länder: Deutschland Gefahrene Kilometer:  252 km ; Reine Fahrzeit 2:55 h Wetter: Sonnig Die...